파울 첼란은 주로 ‘쇼아’라는 역사적 계기와 관련하여 수용되었다. 그러나 첼란의 시를 홀로코스트 문학의 범주에서만 바라보는 것은 상당히 제한적인 시각이 아닐 수 없다. 첼란의 시문학이 쇼아 체험에 각인되어 있는 것은 부정할 수 없는 사실이지만 그의 시적 관심사가 과거사 극복에만 고착되어 있었던 것은 아니다. 첼란은 동시 역사적 현실을 지대한 관심을 가지고 관찰했고 민감하게 반응했다. 그는 전후 독일 사회의 과거사 극복 과정에 잔존하는 반유대주의와 결하는 것뿐 아니라, 68 운동, 베트남 전쟁, 이스라엘의 정치 상황 등 당시 세계사적 전개에 한 성찰을 고도로 정제된 시어로 표현했다. 이렇듯 현실참여적인 첼란의 시가 비의시로 불리는 것은 언뜻 모순적으로 들릴 수 있다. 가장 현실에 천착한 시가 비의시가 되는 것은 근대산업사회의 파국적인 전개와 관련된다. 첼란의 시문학은 비단 유대인 희생자들뿐 아니라 모든 형태의 전쟁, 박해, 억압의 피해자들과 연대감을 표명한다. 이러한 연대감을 통해 확장된 시적 공간에서 그의 시는 ‘아우슈비츠 이후’가 아닌, ‘아우슈비츠에서 비롯된’ 시로 읽힌다. 본 글에서는 이러한 관점에서 동시대 역사적 사건에 한 즉각적 반응을 담고 있는 첼란의 후기시들을 분석하면서 구체적 현실 관련성과 비의시라는 양극적 요구 사이에 나타나는 첼란의 시대적 앙가주망의 양상을 살핀다.
Paul Celan wurde hauptsächlich im Hinblick auf das historische Moment der Shoah rezipiert, vor allem in Bezug auf das Diktum Adornos “nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch”. Aber es wäre eine sehr begrenzte Perspektive, Celans Lyrik nur als Gedichte nach Auschwitz, d. h. im Rahmen der Holocaust-Literatur zu betrachten. Es ist zwar nicht zu widerlegen, dass seine Lyrik von der Erfahrung der Shoah geprägt ist, aber sein poetisches Anliegen haftet nicht lediglich an der Vergangenheitsbewältigung. Er setzt sich nicht nur mit dem Antisemitismus auseinander, der in der Vergangenheitsbewältigung der Nachkriegszeit Deutschlands noch spürbar ist, sondern beobachtet auch mit großem Interesse die zeitgenössischen weltpolitischen Entwicklungen, etwa den Vietnamkrieg, die 68er Bewegung und die politische Lage in Israel und reflektiert diese in seiner hoch elaborierten poetischen Sprache. Derartiges Engagement Celans scheint im Widerspruch damit zu stehen, dass seine Lyrik als hermetisch bezeichnet wird. Das Ironische, dass die Sprache, die am wahrsten der Wirklichkeit nachgeht, sich als hermetisch darstellt, beruht auf der Wirklichkeit an sich, d h. dem Holocaust, dem Höhepunkt der katastrophalen Entwicklung der modernen industrialisierten Gesellschaft. Wenn Celans Sprache nach Adorno die Sprache des Toten nachahme, lassen sich die Toten nicht bloß auf die Opfer der Shoah beschränken. An diese schließen sich auch die Überlebenden an, die in ihrem weiteren Leben den Tod leben, d. h. geisterhafte Existenzen führen, und darüber hinaus alle Opfer von Krieg, Verfolgung und Unterdrückung. Durch diese Solidarität lässt sich der poetische Raum der Sprache Celans dermaßen ausweiten, dass seine Lyrik sich nicht nur als Gedichte nach Auschwitz, sondern von Auschwitz her ansehen lässt. So weitet sich der historische Raum zu einem poetischen Raum aus und somit artikuliert sich Auschwitz aufs Neue. Auch wenn Celans Sprache, die durch die Shoah hindurch kommt, die Sprache des Toten nachahmt, verschönert sie weder den Tod, noch liegt sie der Resignation, sondern dem Widerstand zugrunde. Dies lässt die Sprache Celans, auch wo sie als hermetisch bezeichnet wird, nicht als geschlossen, sondern als offen und zukunftsorientiert betrachten. In dieser Hinsicht werden in der vorliegenden Arbeit Celans späte Gedichte wie z. B. “Einem Bruder in Asien”, “Für Eric”, “Denk dir”, “Du sei wie du” und “Die Pole” analysiert, in denen der direkte Bezug auf die aktuellen politischen Ereignisse im Vordergrund steht, z. B. der Vietnamkrieg, die 68er Bewegung, der Sechstagekrieg in Israel und Celans Aufenthalt in Jerusalem, wobei gezeigt wird, wie sich die scheinbar widersprüchlichen Ansprüche zwischen Engagement und Hermetik im einzelnen Gedicht in polaren Spannungsverhältnissen darstellen.